Kinder sind wahre Entdecker
– voller Neugier und Bewegungsdrang erkunden sie die Welt auf spielerische Weise. Bewegung ist für sie der Schlüssel, um ihre Umwelt zu begreifen und gleichzeitig ihre eigenen Fähigkeiten zu entdecken. Leider erreichen viele Kinder heutzutage nicht das von der WHO empfohlene Mindestmaß von 60 Minuten Bewegung pro Tag (Breuer, 2020, S. 14). Damit werden auch unsere Nationalen Empfehlungen von mindestens 180 Minuten für 4-6-Jährige und 90 Minuten für Grundschulkinder weit verfehlt (BZgA, 2016, S. 23). Bewegungsspiele mit einfachen Regeln, das Fangen eines Balls, das Balancieren oder das Rückwärtsgehen bereiten zunehmend Schwierigkeiten. Doch gerade solche Bewegungen sind für eine gesunde körperliche, geistige und soziale Entwicklung entscheidend.
Mit Liederturnen möchte ich dich bei der Gestaltung deiner Turnstunden und Bewegungsangebote begleiten. Gemeinsam können wir die Freude an der Bewegung in den Alltag der Kinder integrieren und wertvolle Lern- und Bildungsprozesse anstoßen. Die Liederturnen-Mitmachlieder sind das Herzstück des Konzeptes und laden zum Tanzen, Aufwärmen und Spielen ein. Sie bilden den thematischen Rahmen für fantasievolle Bewegungsanlässe und Gerätelandschaften, sind aber auch für aktive Pausen, bewegte Rituale oder zur Entspannung geeignet. Durch die Verbindung von Musik, Text und Bewegung entwickeln die Kinder nicht nur ihre motorischen, musikalischen und sprachlichen Fähigkeiten, sondern stärken auch ihr Selbstbewusstsein und ihre Vorstellungskraft.
Das Liederturnen-Konzept
„Liederturnen“ versteht sich als ganzheitliches Konzept zur Bewegungs- und Sprachförderung für Kinder im Alter von 4-8 Jahren. Es basiert auf Mitmachliedern, die zum Aufwärmen, Tanzen und Spielen anregen und den Ausgangspunkt für abwechslungsreiche Turnstunden und Bewegungsangebote bilden. Mit dem Fokus auf fließende Übergänge und sinnvolle Verknüpfungen eröffnet Liederturnen eine kindgerechte Erlebniswelt, die zur Bewegungs- und Sprachentwicklung einlädt.
Tolly Turnmaus unterstützt die Spielleitung dabei Sprechanlässe zu schaffen und Dialoge zu führen. Als vertraute Identifikationsfigur motiviert Tolly die Kinder, sich mit Fantasie, Sprache und Bewegung ins Spielgeschehen einzubringen.
Das Liederturnen-Konzept
„Liederturnen“ versteht sich als ganzheitliches Konzept zur Bewegungs- und Sprachförderung für Kinder im Alter von 4-8 Jahren. Es basiert auf Mitmachliedern, die zum Aufwärmen, Tanzen und Spielen anregen und den Ausgangspunkt für abwechslungsreiche Turnstunden und Bewegungsangebote bilden. Mit dem Fokus auf fließende Übergänge und sinnvolle Verknüpfungen eröffnet Liederturnen eine kindgerechte Erlebniswelt, die zur Bewegungs- und Sprachentwicklung einlädt.
Tolly Turnmaus unterstützt die Spielleitung dabei Sprechanlässe zu schaffen und Dialoge zu führen. Als vertraute Identifikationsfigur motiviert Tolly die Kinder, sich mit Fantasie, Sprache und Bewegung ins Spielgeschehen einzubringen.
Die Lieder - musikalischer Stundeneinstieg
Die Liederturnen-Mitmachlieder sind zum Aufwärmen, Tanzen, Spielen, Experimentieren und Entspannen und können in einer Turnstunde als Ritual zum Einstieg, als Abschluss oder zwischendurch eingesetzt werden. Sie schaffen einen thematischen und sinngebenden Rahmen, fördern die Motorik, Musikalität, Sprache und Wahrnehmung.
Die Lieder lassen sich in vier Kategorien einteilen, wodurch sie sich in ihren Zielsetzungen leicht voneinander unterscheiden:
Aufwärmlieder
- Stundeneinstieg und Motivation
- Bewegungsdrang stillen und Muskulatur aufwärmen
- Konzentration und Merkfähigkeit durch festgelegte Bewegungen
- Kreativität durch Variationen
- Bewegungsgrundformen anwenden, z. B. Gehen, Laufen, Rennen, Springen, Krabbeln
- koordinative Fähigkeiten üben, wie Raumorientierung, Rhythmusfähigkeit, Reaktion, Gleichgewicht, Differenzierungs-, Umstellungs- und Kopplungsfähigkeit
- konditionelle Fähigkeiten verbessern, z. B. Ausdauer, Kraft und Schnelligkeit
- visuelle und auditive Wahrnehmung einsetzen
Tanzlieder
- Konzentration und Merkfähigkeit durch festgelegte Bewegungen
- Kreativität anregen durch das Erfinden von Tanzelementen
- koordinative Fähigkeiten üben
- visuelle und auditive Wahrnehmung einsetzen
Spiellieder
- stillen des Bewegungsdrangs
- stillen des Spielbedürfnisses
- koordinative Fähigkeiten üben
- konditionelle Fähigkeiten verbessern
Entspannungslieder
- Ruhe erfahren
- Eigen- und Körperwahrnehmung anregen
- Atmung regulieren
- Spannungen abbauen
- sensibel und empathisch mit anderen umgehen
Das Turnen – variable Gestaltungsmöglichkeiten
Der Deutsche Turnerbund beschreibt Kinderturnen als ein vielseitiges Spielen, Bewegen und Fertigkeitslernen, mit und ohne den Einsatz von Materialien und Geräten (DTB, 2024). Ausgehend von diesem Verständnis dienen die Themen und Texte der Liederturnen-Mitmachlieder als Dreh- und Angelpunkt für das Initiieren von Spielen und Bewegungsanlässen mit und ohne Material und für den Aufbau von Bewegungslandschaften.
Ergänzend schafft eine Rahmengeschichte mit Tolly Turnmaus eine harmonische Verbindung der verschiedenen Elemente und betont den Erlebnischarakter der Turnstunde (Abb. 2). Dabei spielt es keine Rolle, ob nur einzelne Spiel- und Bewegungsideen und/oder eine Bewegungslandschaft zur Umsetzung kommen. Die SL kann die Vorschläge zu jedem Lied ganz variabel zusammenstellen, was Liederturnen sowohl für das Kinderturnen im Verein als auch für Bewegungsangebote in der Kita einsetzbar macht.
Der Ablauf ist rhythmisiert und berücksichtigt nach Phasen intensiver Aktivität, auch Wahrnehmungs- und Entspannungsübungen.
Die Lernbereiche – ganzheitliche Förderung
Die Bewegungs- und Lernerfahrungen im Kinderturnen tragen zur ganzheitlichen und gesunden Entwicklung von Kindern bei. Dabei werden die unterschiedlichen Bedürfnisse und individuellen Fähigkeiten, die jedes einzelne Kind mitbringt, berücksichtigt. Im Bereich Motorik steht die Förderung der motorischen Grundfertigkeiten wie Krabbeln, Gehen, Laufen, Hüpfen, Klettern und Fangen im Vordergrund und damit einhergehend die Beanspruchung von Koordination, Beweglichkeit, Kraft, Ausdauer und Schnelligkeit. (DTB, 2024).
Liederturnen bietet neben der motorischen Förderung viele Möglichkeiten zur Anregung weiterer Lernbereiche. Sprache beispielsweise, begegnen Kinder mit den Texten der Mitmachlieder, den Bewegungsgeschichten und Spielerklärungen auf der Handlungsebene, d. h. die Sprache wird unmittelbar in Bewegungshandlungen umgesetzt. Die ganzheitliche Lernsituation die daraus resultiert, kommt besonders Kindern mit Förderbedarf, z. B. mit nichtdeutscher Familiensprache entgegen. Das Stofftier Tolly Turnmaus gibt der SL zudem die Möglichkeit den Dialog mit den Kindern zu intensivieren, da sie sich mit Tolly identifizieren und zum Sprechen herausgefordert fühlen.
Entscheidende Impulse erfahren auch die die Sinneswahrnehmungen. Musik, Tanz und Spiel schulen die visuelle und akustische Wahrnehmung, die für die Sprachentwicklung und Kommunikation, das sichere Orientieren im Raum und für die Einschätzung von Gefahren unabdingbar sind.
Die vielseitigen Bewegungsaktivitäten beim Turnen, wie Hüpfen, Klettern und Schaukeln regen desweiteren besonders die Grundwahrnehmungsbereiche an, wozu das Tasten und Berühren, das Gleichgewicht und die Bewegungsempfindungen zählen. Sie gelten als Fundament kindlicher Entwicklung und sind die Grundlage für das harmonische Zusammenspiel aller Sinne. (Zimmer, 2020, S. 77 f.).
Das Experimentieren mit Geräten, Spiel- und Alltagsmaterialien setzt Denkprozesse in Gang. Die Kinder erfahren die Eigenschaften der Gegenstände und physikalische Gesetze wie Schwerkraft, Schwung, Beschleunigung, Gleichgewicht oder Reibung. Sie stellen Theorien auf, die sie durch Wiederholungen und Variationen ihrer Handlungen überprüfen und erleben Zusammenhänge von Ursache und Wirkung. Dabei gewinnen sie Erkenntnisse über die Beschaffenheit der dinglichen Welt und deren Gesetzmäßigkeiten. (ebd., S. 51 f.).
Beim Bewegen und Spielen erleben Kinder Gefühle von Lebendigkeit, Freiheit, Freude und Zufriedenheit. Sie lernen ihren Körper kennen, spüren ihre Kraft und Energie, erhalten Rückmeldung über ihr Können, wie auch über ihre Grenzen. Die Bewegungsideen von Liederturnen orientieren sich am Entwicklungsstand der Kinder, wodurch sie sich überwiegend erfolgreich und selbstwirksam erleben. Dies trägt u. a. zur Entwicklung eines realistischen und gleichzeitig leistungszuversichtlichen Selbstbildes bei, auf dessen Grundlage die Kinder Misserfolge und Frustrationen besser verarbeiten (ebd, S. 36-38).
Ein akrobatisches Kunststück, ein schwungvoller Tücher-Tanz oder eine neue Regel für das Fangspiel – beim Bewegen und Spielen in Liederturnstunden erhalten Kinder Raum für ihre Fantasie und Kreativität. Dabei fordern sie sich immer wieder aufs Neue heraus und erweitern selbsttätig ihr Handlungsrepertoire. Das Präsentieren der kleinen und großen Erfindungen unterstützt ihre Persönlichkeitsentwicklung.
In den Turnstunden finden auch zahlreiche soziale Lernprozesse statt. Die Kinder erleben sich als Teil einer Gemeinschaft und nehmen über das bewegte Spiel Kontakt zueinander auf. Sie ahmen einander nach, laufen um die Wette, helfen sich gegenseitig und nehmen sich mit ihren unterschiedlichen Stärken und Schwächen wahr. Beim Handeln in der Gruppe erlernen die Kinder Rücksichtnahme und Einsicht in soziale Regeln für ein gutes Miteinander.